Das ist Julian, die Hauptperson dieses Buches. Er ist 9 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Er wohnt mit seiner Mama und seinem Papa in einem Haus mit Garten. Und unsere Geschichte beginnt an einem Abend. Heute gibt es zum Abendessen Julians Lieblingsessen: Schnitzel mit Kartoffelsalat! Nach dem Abendessen geht Julian ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Er putzt wie immer 3 Minuten lang. Da bemerkt er an einem Backenzahn rechts unten einen kleinen dunklen Fleck. Er versucht, diesen Fleck wegzuputzen, aber vergeblich. Dann versucht er es mit extra langem Putzen, aber das hilft auch nichts. Der Fleck bleibt bestehen. Julian ist verzweifelt. Da kommt Mama ins Badezimmer. „Was ist denn los, Julian? Es ist Zeit fürs Bett!“, sagt sie. Julian zeigt Mama den Fleck. „Oh je, das sieht nicht gut aus! Ich glaube, das muss sich der Zahnarzt mal anschauen! Das ist bestimmt ein Loch! Ich werde morgen anrufen und einen Termin für dich ausmachen!“, sagt sie. Julian schaut erschrocken und fragt: „Oh nein, wird der Zahnarzt dann bohren?“ Mama sagt: „Kann schon sein, aber das ist gar nicht so schlimm!" Am nächsten Morgen muss Julian in die Schule. Während er sich auf den Weg zum Schulbus macht, greift Mama zum Telefon und wählt die Nummer des Zahnarztes. Kaum hat sie die Nummer gewählt, läutet in der Zahnarztpraxis auch schon das Telefon. Der Zahnarzt Dr. Berglilie hebt ab und sagt: „Hier Dr. Berglilie, guten Tag, was kann ich für sie tun?“ Mama sagt: „Guten Morgen, Dr. Berglilie, hier spricht Frau Pflaumenberger, ich hätte gerne einen Termin für meinen Sohn Julian! Er hat an einem Backenzahn einen dunklen Fleck, wahrscheinlich ein Loch! Können wir einen Termin bekommen, um das anschauen zu lassen?“ Dr. Berglilie sagt: „Ja, da hätte ich heute Nachmittag um 16:25 Uhr noch einen Termin frei! Können sie da vorbeikommen?“ „Ja, das passt perfekt!“, sagt Mama. „Gut, dann auf Wiederhören!“, sagt Dr. Berglilie. „Auf Wiederhören!“, sagt Mama und legt auf. In der Schule ist gerade große Pause. Julian sitzt mit seinem besten Freund Lukas zusammen und erzählt ihm, dass er zum Zahnarzt muss. Lukas fragt: „Warst du noch nie beim Zahnarzt?“ Julian antwortet: „Doch, schon, aber diesmal habe ich Angst wegen dem dunklen Fleck, von dem ich dir erzählt habe!“ „Ach, das ist wirklich nicht so schlimm! Ich hatte auch mal ein Loch! Und das Bohren hat damals gar nicht wehgetan!“, sagt Lukas. „Echt? Warum nicht?“, fragt Julian. „Na, weil ich vor der Behandlung eine Betäubungsspritze gekriegt habe!“, sagt Lukas. „Eine Spritze? Tut das weh?“, fragt Julian erschrocken. „Nein, nein, das ist höchstens nur ein kleiner Pieks!“, antwortet Lukas. Julian atmet erleichtert auf. Nach einer Weile müssen die zwei wieder in die Klasse. Um 12:30 Uhr ist die Schule aus. Julian fährt mit dem Schulbus nach Hause. Als er dort ankommt, berichtet ihm Mama, dass sie schon heute Nachmittag zum Zahnarzt gehen werden. Julian ist ein wenig nervös, denn obwohl ihn Lukas beruhigt hat, hat er immer noch Angst vor dem Bohrer. Um 16:25 Uhr sitzen Mama und Julian im Wartezimmer von Dr. Berglilies Praxis. Julian fragt: „Darf ich mit den Autos dort auf dem Tisch spielen, Mama?“ „Aber natürlich!“, sagt Mama. Und Julian spielt mit den Autos. Etwa 10 Minuten später sagt die Zahnarzthelferin Elisa: „Julian Pflaumenberger bitte in Behandlungszimmer Nummer 3!“ Julian und Mama stehen auf und folgen Elisa ins Behandlungszimmer Nummer 3. Im Behandlungszimmer Nummer 3 wartet schon Dr. Berglilie. „Hallo, Julian, guten Tag, Frau Pflaumenberger!“, sagt er. „Hallo!“, sagen Mama und Julian. Julian setzt sich auf den Behandlungsstuhl. Elisa bindet ihm ein Lätzchen aus Papier um, damit während der Untersuchung sein T-Shirt sauber bleibt. Bevor sie mit der Untersuchung beginnen, waschen sich Dr. Berglilie und Elisa gründlich die Hände. Dann ziehen sie sich Einmalhandschuhe an und setzen je einen Mundschutz auf. Das ist wichtig, damit sie keine Bakterien in Julians Mund bringen. Julian macht den Mund weit auf und sagt: „Aaaah!“ Dr. Berglilie untersucht Julians Zähne mit einer hellen Lampe und einem kleinen Mundspiegel. Als er bei dem Backenzahn rechts unten angelangt ist, sagt er: „Aha, da haben wir ja das Problem! Das ist tatsächlich ein kleines Loch! Das ist Karies, Julian!“ Julian fragt: „Wie kann das sein? Ich putze mir doch immer ganz doll die Zähne!“ „Wahrscheinlich bist du mit deiner Zahnbürste nicht immer perfekt an diesen Zahn herangekommen! Wenn immer ein wenig Zahnbelag dort bleibt, entstehen Bakterien! Und die wandeln den Zahnbelag in Säure um und so entstehen Löcher!“, sagt Dr. Berglilie. „Müssen sie jetzt bohren? Dann will ich vorher eine Betäubungsspritze!“, sagt Julian. „Bei einem so kleinen Loch braucht man eigentlich keine Betäubungsspritze, aber wenn du willst, gebe ich dir trotzdem eine!“, sagt Dr. Berglilie. Dr. Berglilie piekst vorsichtig mit der Betäubungsspritze in Julians Zahn. Und schon nach ein paar Minuten spürt Julian nichts mehr. Nun kann Dr. Berglilie mit der Behandlung anfangen. Er greift zum Bohrer und entfernt alle kariösen Stellen aus dem Backenzahn, damit die Bakterien das Loch nicht tiefer machen können. Elisa saugt mit einem kleinen Absauger die Spucke aus Julians Mund weg. Julian spürt nur ein leichtes Surren und Vibrieren. Als Dr. Berglilie den Bohrer aus Julians Mund herausnimmt, sagt er: „Wir haben es fast geschafft, Julian! Jetzt kommt in deinen Zahn noch eine Füllung!“ „Aus Schokolade?“, fragt Julian und denkt an die leckere Schokoladenfüllung in den Plätzchen, die seine Oma immer backt. Dr. Berglilie lacht und sagt: „Nein, für deinen Zahn nehmen wir Amalgam! Das ist ein silberner Stoff, den ich dann noch härten werde!“ Dr. Berglilie füllt Amalgam in den Zahn. Dann nimmt er eine Lampe mit einem blauen Licht und härtet damit die Füllung. Nun ist alles fertig! Elisa gibt Julian einen kleinen Handspiegel, damit er sich seine Füllung genauer ansehen kann. Julian freut sich, dass der dunkle Fleck nicht mehr da ist. Damit er in Zukunft keine Karies mehr bekommt, zeigt ihm Dr. Berglilie an einem künstlichen Gebiss, wie man die Zähne richtig putzt. Die richtige Putzmethode geht so: Zuerst kommen die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen. Danach sagt Dr. Berglilie: „So, Julian, da du während der Behandlung so tapfer warst, darfst du dir was aus der Schatztruhe aussuchen! Du darfst dir nehmen, was du willst!“ Julian sucht sich ein Spielzeugmodell des Münchner Rathauses mit eingebautem Glockenspiel aus. „Das ist eine sehr coole Wahl!“, sagt Dr. Berglilie. „Auf Wiedersehen!“, sagt Julian. „Auf Wiedersehen, Julian!“, sagt Dr. Berglilie. Julian geht mit Mama nach Hause.